Am 25.05 machte der antifaschistische Account „antifa_w“ auf Instagram als auch auf Twitter darauf aufmerksam, dass auf der Fightcard für das Kampfsportevent „2. Wienerwald Grandprix“ gleich zwei bekannte rechtsextreme Kader der „Identitären“ sind. Diesen Text vom 25.05 hängen wir hier unter diesem Artikel an.
Was passierte daraufhin?
Die Marktgemeinde Eichgraben feiert ihr 100 Jähriges bestehen und das Kampfsportevent gehört ebenso in das feierliche Rahmenprogramm. Es gab Sponsoren, die darauf aufmerksam gemacht wurden, dass rechtsextreme Kampfsportler daran teilnehmen und die darauf hin ihre Unterstützung zurückzogen.
Der Veranstalter hat schnell nach dem Posting am 25.05 die Grafiken von Instagram (@wienerwald_grand_prix_) genommen, wo die Neofaschisten Julian Hofer und Laurenz Grossmann zu sehen waren. Die Strategie war klar: schnell handeln um jeglicher Kritik aus dem Weg gehen zu können und keine Angriffsflächen mehr zu bieten. Auf der Fightcard auf der Homepage wurden die beiden aber immer durchgehend geführt.
Der Veranstalter und Präsident der WKF – World Kickboxing Federation Niederösterreich Florian Bartl (Bild 1) wurde am 9.Juni – laut Angaben der Grünen Eichgraben – von eben jenen eingeladen für ein Gespräch. Dort gab er sich ahnungslos und versicherte in Zukunft besser aufzupassen. Wohl wieder nur eine Hinhaltestrategie. Das hinderte Patrick Bartl nicht, nachdem er die Infos hatte, am 16.06 Instagram Stories auf seinem Privat Account zu veröffentlichen in welchen er Julian Hofers Story vom Weight-In repostete (Bild 2). Von Distanz und unangenehmem Verhältnis aufgrund der menschenverachtenden Ideologie von Julian Hofer keine Spur.
Am 16.06 konnten also die beiden Neofaschisten Julian Hofer (Bild 3) und Laurenz Grossmann (Bild 4) den Weight-In durchführen.
Am 17.06 konnten beide bei der Veranstaltung antreten. Julian Hofer trat an für die Austrian MMA Academy und hatte Ahmed „Ronin“ Simsek und Christian Draxler in seiner Ecke, als Betreuer. (Bild 5)
Österreich Rechtsaußen zu Draxler und Simsek:
„Der nächste Fall ist Christian Draxler und die von ihm geleitete „MMA-Academy“ in der Gewerbegasse 4, 2540 Bad Vöslau. Erneut haben wir es nicht mit einer durch und durch rechtsextremen Figur […] zu tun. Aber auch hier finden sich sofort einschlägige Bekannte, die unter professioneller Supervision eine Kampfausbildung absolvieren. So bewerben der bekannte Unsterblich-Neonazi Stefan Swoboda und seine Lebensgefährtin Nicole Mutenthaler das Gym. Kolleg:innen der Recherche Graz konnten Swoboda darüber hinaus freundschaftlich im Ring mit Draxler posierend erkennen. Auch kämpfte Draxler mehrfach bei der Vendetta Fight Night, u. a. gegen den mittlerweile zum Islamismus übergelaufenen Willi/Khalid Ott. Darüber hinaus dürfte Draxler zusammen mit dem Bundesheer-Sanitäter und zweifachen K1-Europameister Ahmet „Ronin“ Simsek Bare Knuckle Fights in Sopron organisieren. Simsek trainiert von Zeit zu Zeit in Draxlers Gym, nimmt dort an MMA-Fortbildungen teil und arbeitet hauptberuflich als Sanitäter beim Heer, wo er sich als massiver Waffenfetischist gibt und durch Aussagen wie „Can’t wait for the next war!“ irritiert. Ebenso stand Simsek wie auch Draxler während der Vendetta Fight Night im Ring – interessanter Sidefact: Über Simsek erschien der autobiografische Film „Soldat Ahmet“, in dem Simsek sich selbst spielt. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet.“
In der Ecke von Laurenz Grossmann, der für den Garagecombatclub antrat, stand dann ebenfalls wieder Ahmed „Ronin“ Simsek (Bild 6). Dieser ist nicht nur Trainer in der MMA-Academy sondern ebenso im Garagecombatclub Marxergasse 40, 1030 Wien. Festhalten kann man daher, dass beide Gym’s und beide Trainer kein Problem haben bekannte rechtsextreme Personen zu unterstützen und zu trainieren.
Der Veranstalter Florian Bartl (Bild 7) hat selbst viel Unterstützung durch das österreichische Bundesheer für seine sportlichen Leistungen bekommen und Simsek (Bild 8) arbeitet immer noch dort. Beide kennen also diesen Apparat. Sie unterstützen trotzdem jemanden der wegen rechtsextremen Umtrieben aus dem Bundesheer geflogen ist. Also selbst das Bundesheer, welches nun wirklich nicht bekannt ist für seine linksradikalen Umtriebe, ist sich der Gefahr bewusst.
Abgesehen davon, dass die Auftritte der beiden Personen Julian Hofer und Laurenz Grossmann bei rechtsextremen Demonstrationen und ihre Agitation im öffentlichen Raum sowieso für sich sprechen, also eindeutig rechtsextrem und neofaschistisch sind. (Bild 9)
Twitter-Thread zu Laurenz Grossmann von Österreich Rechtsaußen
Twitter-Thread zu Julian Hofer von antifa_w
Dass Florian Bartl den Unwissenden spielt, passt nach weiteren Recherchen gut ins Bild. Bei dem Mitveranstalter des Wienerwald Grand Prix, dem Kickboxverein KBC Eichgraben, wo er Trainer ist (Bild 10), findet man gleich noch zwei weitere bekannte rechtsextreme Personen. So ist auf Bildern der Weihnachtsfeier 2022 Berndhard Burian zu sehen (Bild 11). Ein Rechtsextremer der kaum eine rechtsextreme Demo auslässt, immer wieder Andersdenkende bedroht, Journalist*innen attackiert und sich im engsten Umfeld des Neonazis Gottfried Küssel bewegt (Bild 12).
Weiters ist auch der Kader der „Identitären“ Rene Alexander Friedrich (Bild 13) beim KBC Eichgraben. Der KBC Eichgraben hält seine Trainings in der Neuen Mittelschule Eichgraben ab, Hauptstraße 44 – 3032 Eichgraben.
Florian Bartl als aktiver Kickboxer selbst, ist im Team des Octogon Gym in Wien (Bild 14). Dieses Gym hatte ja bekanntlich nie ein Problem hatte, dass eine ihrer Vorzeigeathle*tinnen Annika „Piroschka“ Stahn (Bild 15) eine führende Person der „Identitären“ ist.
Faschist*innen raus aus dem Kampfsport!
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Artikel vom 25.05.2023
Am 17. Juni treten in Eichgraben beim „2. Wienerwald Grand Prix“ @wienerwald_grand_prix_ des Niederösterreichischen Landesverband der „World Kickboxing Federation“ gleich zwei rechtsextreme „Identitäre“ auf.
Laurenz Großmann ist seit Jahren bei den „Identitären“ aktiv. Er beteiligt sich nahezu immer bei Aktionen der Neofaschist:innen. Er trainiert im „Garage Combat Gym“, in dem auch der Profi-MMA-Kämpfer Ahmet Simsek (Ronin) trainiert. Großmann ist auf rechtsextremen Demonstrationen oft anzutreffen, beteiligte sich auch an rassistischen Aktionen der „Identitären“ in der jüngeren Vergangenheit (https://twitter.com/oerechtsaussen/status/1507697296129105926?s=20). Gerne bewacht als Türsteher auch Parteiveranstaltungen der FPÖ. Seine rechtsextreme Gesinnung hat ihn bereits selbst im österreichischen Bundesheer Probleme bereitet. Obwohl beim Heer so viele rechte Männer rumturnen, wurde Großmann selbst diesem zu rechts.
Der Rechtsextremist Julian Hofer ist ebenfalls schon einige Jahre bei dem „Identitären“ dabei. Er trainiert in der „MMA Academy“ in der neben anderen Rechtsextremen laut Recherchen von Österreich Rechtsaußen seit 2020 auch die Stadtpolizei Baden trainiert. Hofer beteiligt sich ebenfalls öfter an Versammlungen der rechtsextremen „Identitären“ (https://twitter.com/PresseWien/status/1526463943639695360/photo/4 , im Bild rechts), jüngst auch bei den queerfeindlichen Protesten vor der Rosa-Lila-Villa (https://twitter.com/PresseWien/status/1648625961439576065/photo/4 , linke untere Bildhälfte).
Das Boxevent am 17. Juni wird unter anderem von der @raiffeisen , der @erstebank.sparkasse von @makita.austria und der @evn_at unterstützt.
Die Genoss:innen von Österreich Rechtsaußen haben sich in zwei ausführlichen Recherchen mit den rechtsextremen Abgründen des österreichischen Kampfsports auseinandergesetzt.
https://oera.noblogs.org/aktuelle_entwicklungen/