Alles hat ein Ende! Mit Türchen Nummer 24 geht der heurige Antifa-Adventskalender heute zu Ende. Beenden wollen wir den Kalender aber nicht mit einem weiteren Nazi, sondern mit einer weiteren antifaschistischen Mobilisierung! Diese liegt schon etwas länger zurück, doch sind wir der Meinung, dass es wichtig ist sich als Linke auch an die eigenen Erfolge zu erinnern.
Am 15. November 2015 planten die neofaschistischen „Identitären“ einen Aufmarsch in Spielfeld an der österreichisch-slowenischen Grenze. Dieser Aufmarsch reiht sich bis heute in eine Welle rassistischer Mobilmachungen ein. Immer wieder inszenierten sich „Identitäre“ und andere Faschist*innen an den Grenzen als „Grenzgänger“ oder „Verteidiger“ dieser Grenzen. Rechtsextreme versuchen an den ohnehin schon vorhandenen Rassismus in der österreichischen Gesellschaft und an die „Ängste“ von „besorgten Bürger*innen“ anzuknüpfen. Während die FPÖ bislang die autoritären Gebärden der von Abstiegsängsten und rassistischen Untergangsszenarios gebeutelten Österreicher*innen für ihren parlamentarischen Erfolg kanalisieren konnte, artikuliert sich dieser Rassismus längst auch auf den Straßen. Während noch immer Menschen bei Minusgraden und Schnee in Zelten ausharren müssen, der Innenminister ständig neue Wege sucht noch mehr Menschen abzuschieben, feiern Faschist*innen die Festung Europa. Die Folgen dieser Migrationspolitik lassen sich an den tausenden Toten an den europäischen Außengrenzen ablesen. Grenzzäune zwingen Flüchtende in lebensbedrohliche und oft auch tödliche Situationen.
Eine emanzipatorische Linke, die es mit der Solidarität mit Refugees ernst meint, muss gegen diese rassistischen Mobilmachungen, im Bewusstsein darüber zu welchen Verbrechen diese fähig sind, und gegen die Festung Europa in all ihren Formen entschlossen auftreten. Am 15. November 2015 waren gleich vier volle Busse aus Wien nach Spielfeld angereist, um sich den Faschist*innen entgegen zu stellen, sowie zahlreiche Genos*:innen aus Graz und Ljubljana. Nachdem die angemeldete Demoroute nach kurzer Zeit verlassen wurde, teilten sich die Antifaschist*innen in mehrere Finger auf und bahnten sich ihren Weg durch Weinberge und Wälder um aus unterschiedlichen Richtungen auf die Route der Nazis zu gelangen. Am Weg dorthin kam es an unterschiedlichen Punkten bereits zu Blokaden von anreisenden Faschos, sowie Angriffsversuche, die abgewehrt werden konnten. Als einer der Finger schließlich die Route erreichte, konnte die faschistische Demo nur mit massiver Verzögerung und einer abgeänderten Route stattfinden. Die Antifaschist*innen konnten den geordnete Rückzug zu den Bussen antreten, die Faschist*innen hingegen hat eine böse Überraschung erwartet: Von ihren Autos die zur Anreise verwendet wurden, waren über 80 nicht mehr in ihrem ursprünglich unversehrtem Zustand vorzufinden. Gegen die Festung Europa und seine Fans! Nazi sein heißt Probleme kriegen!