Türchen Nr. 19: Menegus-Schwestern

Im heutigen Adventtürchen haben wir ein ganz besonderes Schwesternpaar für euch recherchiert: Die Menegus Sisters, bestehend aus Annarita Menegus, die neben ihrer Funktion in der Parteijugend der F, dem Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), auch gerne mal an den armseligen Versammlungen der „Identitären“ teilnimmt, Antifeminismus propagiert oder bei den Demos der Corona-Leugner*innen die Shoah relativiert. Sympathie hingegen empfindet sie für die Taliban und ihre Befreiung von den USA. Auch Schwesterchen Magdalena ist sowohl bei Soli-Events mit den Identitären ebenso wie Covidiot*innen-Demos gemeinsam mit FPÖ-Kameraden und Neonazi-Hools anzutreffen.
Annarita erlangte vor allem aufgrund ihres Social Media Aktivismus Bekanntheit, da dieser in den vergangenen Jahren mehrfach für Aufsehen gesorgt hat. In ihrem Unmut über das Vorgehen der Polizei gegen eine Demonstration von Covid-Leugner*innen vergleicht sie Tränengas schon mal mit Zyklon B und setzt polizeiliche Maßnahmen in Beziehung mit der industriell betriebenen Massenvernichtung von über sechs Millionen Juden und Jüdinnen. Dass sie ihre Accounts inzwischen auf Privat gestellt hat, dürfte aber vor allem im Zusammenhang mit ihren Jubelbekundungen zum Sieg der Tabilan nach dem Abzug der USA aus Afghanistan zu tun haben, der sich nicht nur bei ihren Retweets der Propaganda Meldungen des Tabilan-Sprechers Suhail Shaheen zeigte. Auch in weiteren Posts beschreibt sie die Machtübernahme der Tabilan als „Krieg der Befreiung“ und während sie hierzulande gegen jene Menschen auf die Straße geht, die vor den Taliban fliehen, wünscht sie sich für Afghanistan, dass es „seine wahre Identität zurückerlangen und fortan nach seinen Traditionen leben“ soll – soviel zur oft in rechtsextremen Kreisen propagierten Bekämpfung der Fluchtursachen. Die versuchte Schadenbegrenzung in Form eines „erklärenden“ Beitrags in dem rechtsextremen Drecksblatt info-direkt, voll gepackt mit Anti-US-Amerikanismus, Antiimperialismus, Whataboutism und Kulturrelativismus konnte sie aus dieser Peinlichkeit allerdings auch nicht mehr retten.

Auch Antifeminismus darf in journalistischen Mottenkiste von Annarita nicht fehlen. So veröffentlichte sie beispielsweise am 8. März im bereits genannten Propagandaorgan einen in rechtsextremer Einfältigkeit kaum zu unterbietenden „Kommentar“. Dort fordert sie „Weltfrauentag: Wir brauchen Männer. Richtige Männer!“ Der Feminismus scheint auf jeden Fall einiges richtig gemacht zu haben, wenn die selbst ernannte Heimatschützerin und Traditionsbewahrerin zum Ergebnis kommt, dass er „zur seit Jahrzehnten fortschreitenden Verweichlichung und Verweiblichung des Mannes geführt“ hat.

Dass die Weltsicht der gebürtigen Südtirolerin wohl von den Dolomiten begrenzt wurde, zeigt sich auch in ihrer im Text weiter ausgeführten Ehrenrettung der Männer: „Männliche Eigenschaften sind niemals „toxisch“, im Gegenteil: Starke Männer sind essentiell für eine gesunde und blühende Gesellschaft.“ Außer der altbekannten rechtsextremen Beschwörung der vermeintlichen Natürlichkeit von Geschlechterverhältnissen hat auch Annarita nichts zu bieten und so macht sie ihre Naturverbundenheit zum politischen Programm (und dürfte dabei wohl etwas zuviel frische Luft eingeatmet haben): „Die Bestimmung von Mann und Frau ist einfach von Natur aus grundsätzlich unterschiedlich. Am heutigen Frauentag sollten wir uns für die Wiederkehr der richtigen Männer stark machen und das Leben, das Feminine und das Mütterliche feiern!“

Neben den zwei Beiträgen tut sich Annarita noch ein weiteres Mal auf info-dirket in Punkto Antifeminismus hervor. In einem gemeinsamen Text mit Geschäftsführer Michael Scharfmüller bejammert sie den Geburtenrückgang, macht aus ihrem antiquierten Frauenbild abermals kein Hehl („Der Frau obliegt es, Mutter zu werden, zu erhalten, zu ernähren und zu erziehen.“) und zeigt dadurch einmal mehr, dass die von ihr beschworene Familie weniger zu jeder funktionierenden Gesellschaft beiträgt, sondern die Keimzelle des Faschismus selbst darstellt. 
Auch Schwesterchen Magdalena durfte bereits bei info-direkt vorsingen. Bei einem von dem Drecksblatt veranstalteten Vernetzungsevent in OÖ sorgten die beiden Schwestern für eine musikalische Darbietung. Wem bei der Vorstellung nicht graut, der*die wird auch auf Youtube fündig, wo die Sisters „Little Talks“ zum besten geben. Die Textzeilen „Hey! Don’t listen to a word I say “ könnten beiden durchaus ernster nehmen. Dass die beiden Schwestern nicht nur ihre menschenverachtende Ideologie teilen, sondern auch einen schlechten Musik- und Modegeschmack, zeigt sich auch an anderer Stelle. In identitäre Fanshirts gehüllt und Transparente tragend machten die beiden Sisters beispielsweise am 31.7.2021 aus ihrem Fantum für die Identitären kein Geheimnis. Beim Protest gegen das Verbot der Symbole der Identitären und ihrer Tarnorganisationen veranschaulichten sie gemeinsam mit weiteren RFJ-Funktionären erneut, dass das Verhältnis zwischen Freiheitlichen und Identitären alles andere als inexistent und distant ist. Auch insgesamt machen die beiden Schwestern deutlich, dass Rechtsextremismus auch Mädelsache ist.  
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Türchen Nr. 18: Make Racists Afraid Again!

Vierter Advent! Noch fünf Tage bis zum Ende unseres Kalenders! Heute: eine erfolgreiche antifaschistische Mobilisierung gegen die „Identitären“ aus dem Jahr 2019!
Am 7. September ruften die Neofaschist*innen der „Identitären“ zu einer Demonstration am Wiener Kahlenberg auf. Seit 2017 wird von ihnen anlässlich der Schlacht am Kahlenberg im Jahr 1683 ein Fackelmarsch zur „Verteidigung Europas“ abgehalten. Es ist durchaus kein Zufall, dass sich auch der rassistische Massenmörder von Neuseeland auf den Mythos von 1683, der sogenannten „Türkenbelagerung“ bezieht. Die Jahreszahl und andere Verweise schrieb er auf seine Waffen, mit denen er 50 Menschen ermordete. FPÖ, Identitäre und auch der Rechtsterrorist von Christchurch teilen eine gemeinsame rassistische Ideologie, die im Endeffekt immer auf (tödliche) Gewalt hinausläuft. 
Schon am Vorabend zeigten hunderte Antifaschist*innen, dass antifaschistischer Protest sich nicht nur darauf erschöpft öffentliche Auftritte rechtsextremer Gruppen zu begleiten. Es geht auch darum, die Infrastruktur der extremen Rechten offenzulegen um sie auch langfristig daran zu hindern, ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten zu können. Mit einer wütenden Demonstrationen zogen Antifaschist*innen an diesem Abend am ehemaligen Hostel des „Identitären-Paten“ Christian Charous in der Löhrgasse 20, 1150 vorbei. Die vielen antifaschistischen Interventionen an diesem Ort -das habt ihr bereits in unserem Adventskalender erfahren- waren hier erfolgreich. Dieses Hostel gibt es heute nicht mehr. Unser nächstes Ziel: der Schimmelkeller der „Identitären“ im 5. Bezirk, der auch Charous gehört.
Die eigentlich geplante rassistische Mobilisierung am 7. September konnte dank antifaschistischer Proteste überhaupt nicht stattfinden. Beide Zugfahrtswege zum Wiener Kahlenberg waren über Stunden durch Antifaschist*innen blockiert. Für die Faschist*innen gab es an diesem Tag kein Durchkommen! Sogar ihre spontane Mobilisierung in der Innenstadt konnte von den gleichen Antifaschist*innen noch am gleichen Abend entschieden, entschlossen und lautstark gestört werden. Ein massives Polizeiaufgebot samt Hunden musste die Faschist*innen einmal mehr schützen. 
Das Motto dieser Mobilisierungen hat an Aktualität nichts verloren: Make Racists Afraid Again! Rassismus tötet, und deshalb werden wir mit aller Entschlossenheit dafür kämpfen, dass sich diese Ideologien nicht noch weiter ausbreiten. Gegen ihre falsche rassistische Spaltung stellen wir die Perspektive auf eine solidarische herrschaftsfreie Gesellschaft. Eine Gesellschaft, in der alle ohne Angst verschieden sein können, in der ein gutes Leben für alle Menschen möglich ist – eine Gesellschaft frei von kapitalistischer Konkurrenz oder ausgrenzenden Nationalstaaten, samt der menschenverachtenden Ideologien, die ihre Herrschaft absichern und legitimieren.
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Türchen Nr. 17: Nelsi Pelinku

Für das nächste Türchen haben wir ein paar sehr interessante Informationen recherchiert. Dürfen wir vorstellen: Herr Pelinku. So dürften ihn zumindest seine Schüler*innen in der Musikmittelschule St. Michael in St. Michael im Lungau nennen. Denn Nelsi Pelinku ist dort nämlich Lehrer für Deutsch und Englisch [1]. 
Und was macht Nelsi, wenn er nicht gerade Kinder und Jugendliche rechte Scheiße indoktriniert? Wie ihr auf folgenden Bildern sehen könnt, marschiert Nelsi Pelinku gern mit Rechtsextremisten auf Coronademos oder reiht sich ein bei den christlichen Fundamentalist*innen beim Marsch für die Familie. Auch bei den „Identitären“ geht Nelsi gern ganz vorne in der ersten Reihe und scheut sich nicht sein faschistisches Gedankengut öffentlich zu zeigen. Ob seine Schule davon weiß? Es lohnt sich nachzufragen! Ihr könnt die Schule, in der Nelsi Pelinku Lehrer ist, unter der Nummer +43 6477 / 8214 oder +43 699 / 121 035 39 erreichen. Dass ein Lehrer mit Rechten und Neonazis marschiert und sich mit ihnen in die erste Reihe stellt, ist nun wirklich Grund genug zur Sorge! Das kann nicht dem Bildungsauftrag der Musikmittelschule St. Michael entsprechen. 

Wie kann es sein, dass Nelsi Pelinku, ehemaliges „Känguru der Mathematik“ und Zivildiener in der dominikanischen Republik einen so menschenverachtenden Weg einschlägt? 2014 erzählt der damals 22-jährige Nelsi im Pfarrblatt [2] von seinem Weg zu Jesus und wie er entschied, dem Herrn zu folgen. Wir haben da ein paar Fragen. Welchem Herren folgst du da genau, Nelsi? Pelinku schreibt davon, dass er, nachdem er Ende 2013 eine sehr gottferne und sündhafte Phase in seinem Leben hatte, Jesus die Führung in allen Lebensbereichen überlies. Wir glauben nicht, dass Jesus dich in die erste Reihe der „Identitären“ Demonstration geschickt hat, Nelsi. Der Grund dafür ist einzig und allein dein menschenverachtendes rassistisches, sexistisches, antisemitisches Weltbild! #pelinkuausdemklassenzimmerschmeißen

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Türchen Nr. 16: Gernot und Gerfried Schmidt

Unser heutiges Türchen ist den Brüdern Gernot und Gerfried Schmidt gewidmet. Sichtlich inspiriert von der Namensgebung der Kardashians nannten die Eltern ihre insgesamt vier Kinder Gernot, Gerfried, Gerit und Gerhild. Ob sie alle vier Kinder Gerri rufen?
Gernot ist Teil der Burschenschaft Olympia und fällt seit kurzer Zeit zunehmend in den ersten Reihen der „Identitären“ auf. Von 2017 bis 2018 war Gernot Landesvorstand beim RFS, verabschiedete sich dann aber von Uni-Politik und widmete sich intensiver den „Identitären“. Seinen Z-Promistatus erreichte er dann mit den Schwurbeldemos, in denen er ab und zu eine führende Rolle einnahm und in den ersten Reihen teils sogar mit Megaphon tanzte. Nun ist das Narbengesicht in Wien unter Faschos und Linken relativ bekannt. Immer wieder kursieren Fotos von Gernot im Netz, wie zum Beispiel beim wöchentlichen Spaziergang zum Schimmelkeller. Gernot ist an den meisten Aktionen des kunstaffinen Faschozusammenschlusses „Widerstand in Bewegung“ oder „Patrioten in Bewegung“ oder „Wiener Wehrmänner“ (alles die gleichen 15 Hanseln) beteiligt und kann trotz Verkleidung immer identifiziert werden. Der schlaue Gerri benutzt sogar manchmal Fotos dieser Aktionen als Profilbild. So ernst kanns ihm also nicht sein mit der Nicht-Erkennung. Wer möchte, kann sich beim Gernot ein Autogramm abholen gehen, nämlich im Studentenheim Auge Gottes in der Nußdorferstraße 75 im Zimmer 202.
Wir hoffen wir können dir mit diesem Beitrag eine kleine Freude bereiten, Gerri.

Sein kleiner Bruder Gerfried Schmidt wohnt nicht weit. Ein paar Zimmer weiter, nämlich im Zimmer 403 im gleichen Studentenheim.Damit ihr Gerfried auch erkennt, hier noch einige Bilder vom unbekannteren Schmidt-Bruder, der aber auch immer wieder auf Veranstaltungen und Demonstrationen der „Identitären“ zu finden ist.
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Türchen Nr. 15: Annika Stahn

Bereits 2020 veröffentlichte Recherche Graz einen umfassenden Beitrag [1] über die Protagonistin eines weiteren Türchens unseres Adventkalenders: Annika Stahn, auch bekannt als „Berit Franziska“, „Annika Franziska“ oder “Elisabeth Franziska” – Pseudonymen, unter denen sie für einige Jahre als eine der bekanntesten Aktivistinnen der neofaschistischen „Identitären“ in der Öffentlichkeit auftrat. 
Stahns politische Karriere lässt sich zumindest ins Jahr 2016 zurückverfolgen. In ihrer damaligen Heimat Tübingen versuchte sie in der gemischtgeschlechtlichen Student*innenverbindung „AV Hibernia Tubingensis“ Fuß zu fassen. Nach Angaben der “Hibernia Tubingensis” konnte ihre demokratiefeindliche Entwicklung von der Verbindung nicht weiter mitgetragen werden, sodass ihre Probezeit vorzeitig beendet wurde. Kein Problem sondern vielmehr Voraussetzung war eine solche Geisteshaltung für die neofaschistische „Identitären Bewegung Schwaben“, in der Stahn ihre politische Heimat fand und 2016 aktiv wurde. 2017 wurde sie zudem im Zusammenhang des AfD-Wahlkampfes gesichtet und knüpfte Kontakte zur IB-Österreich, an deren geschichtsrevisionistischem Fackelzug am Wiener Kahlenberg sie teilnahm. Im Folgejahr betreute sie Infotische der neofaschistischen Gruppe (z.B. am 18.4.2018 in Wien sowie am 24.11.2018 in Graz) oder beteiligte sich an Kundgebungen wie jener gegen den UN-Migrationspakt am 4.11.2018 in Wien. Ihren Durchbruch bzw. größere Bekanntheit erlangte die Aktivistin jedoch als Gesicht und Repräsentantin des Antifeminismus der Identitären. 2017 initiierte Stahn beispielsweise den explizit antifeministischen, inzwischen erfreulicherweise aus dem Netz verschwundenen Blog „radikal feminin“. Mit Hashtags wie „#supportyourlocalpatriarchy” sprachen sich die Beteiligten offen für das Patriarchat aus und begriffen den Feminismus als die Wurzel allens Übels. Die enge Verbindung zu den Identitären zeigte sich u.a. daran, dass der Blog auf der Website der Identitären Deutschland offen beworben wurde oder Martin Sellner für den gleichnamigen Youtube-Kanal ein Interview mit Stahn über „Genderwahn“ und Antifeminismus führte. Auch einschlägig rechtsextremen Magazine wie das Drecksblatt InfoDirekt und das Nazi-Bravo für Identitäre, das deutsche „Arcardi Magazin“, portraitierten „Radikal Feminin“, wobei zweiteres Stahn sogar zum Covermodel machte.
Wie viele identitäre Projekte war auch „radikal feminin“ von kurzer Lebensdauer. Bereits ein halbes Jahr nach der Gründung wurde es inoffiziell von der im Januar 2018 gestarteten identitären Kampagne „120db“ abgelöst. Dabei versuchten mehrere identitäre Aktivist*innen mit einer auf Youtube veröffentlichten Botschaft, eine Kampagnenseite sowie einigen unbeachteten Aktionen eine Art #metoo von Rechts zu starten. Das Projekt scheitere jedoch kläglich, da ihnen nicht viel mehr einfiel als auf altbekannte und inzwischen echt abgedroschene Weise das Thema sexualisierte Gewalt mit rassistischen und antifeministischen Narrativen zu besetzen. Auch im ersten 120db-Video war Annika Stahn zu sehen. 
In den Folgejahren folgten einige größere Änderungen in Stahns Leben. Einerseits zog sie im Frühjahr 2018 nach Wien um und andererseits begann sie eine Karriere als professionelle Kampfsportlerin im österreichischen Kickbox-Nationalteam der World Kickboxing Federation unter dem nicht sehr deutsch klingenden Namen „Piroschka“. Als Schule dürfte hierfür das wöchentliche Boxtraining der „Wiener IB-Mädels“ gedient haben, welches von Stahn über soziale Medien beworben wurde. Für ihre Kämpfe trainierte Stahn jedoch im einschlägig bekannten Wiener „Octagon pro Gym“ und erkämpfte im Jahr 2019 ihren ersten Staatsmeisterschaftstitel sowie einen Titel als Vizeeuropameisterin. Stolz heißt es dazu auf der Homepage des Gyms: „Unsere Annika „PIROSCHKA“ hat bei der Europameisterschaft im Oktober 3 x Silber und Vize Europameister Titel gewonnen“. Darüber hinaus betätigte sich die neofaschistische Aktivistin auch als Referee. Stahns Biografie macht deutlich, dass auch neofaschistische Frauen sich nicht nur im Kampf für Heimat, Volk und Vaterland engagieren, sondern sich auch im Kampfsport für den herbeiphantasierten Endkampf rüsten.

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Türchen Nr. 14: Roman Franz Joseph Möseneder

Die Geschichte Mösenenders ist die eines gescheiterten Mannes. Möseneder wurde 2003 als Sohn einer wohlhabenden Familie in der Nähe von Salzburg geboren. Von 2010 bis 2018 versuchte er sich im Fußball. Das Scheitern begann beretis dort. Als die Fußballlaufbahn nichts wurde, beschloss Möseneder mit nur 14 Jahren sich in der Karriere eines Journalisten zu versuchen. Die Pubertät und die Rebellion gegen die Eltern veranlassten ihn zu 3-4 linksgerichteten Artikeln in der VICE [1]. Doch auch hier versagte er nach nur kurzer Zeit. Die Rebellion hielt wohl nicht lange an und Roman gesellte sich wieder zu den Naziboys, so wie auch sein Vater einer ist. [2]
So weit, so vorhersehbar. Roman war schon früh im Umfeld der „Identitären“ unterwegs. Er war zeitweise RFJ-Salzburg-Obmann, legte dann aber seine Funktion zurück. Grund war sein Verhalten auf einer Demonstration der Coronaleugner*innen [3]. Er zeigt „aggressives Verhalten“ und kickte eine Rauchfackel in Richtung der Polizei. Das Scheitern geht weiter. Auch in der Kickboxkarriere im Polizeisportverein Salzburg konnte Franzl sein Versagen unter Beweis stellen. Roman verlor mehrere Kämpfe 2022 bei der österreichischen Staatsmeisterschaft. Auch außerhalb des offiziellen Rings hat Roman schon häufiger aufs Maul bekommen. Ach.. Wo sollen wir anfangen, wo sollen wir aufhören. Eine Serie des Scheiterns. Man könnte fast Mitleid haben, Joseph. Wärst du nicht ein mieses, rassistisches, menschenverachtendes Arschloch. Also nimm weiterhin deine Beine in die Hand, wenn du uns siehst. So wie du es schon einmal gut geübt hast. 

Roman besitzt nebenbei seit Mai 2021 eine Werbeagentur in der Kirchenstraße 3 in Göming. Wir haben gehört dass Göming ein wunderschöner Ort für einen Spaziergang ist. Für Sight Seeing Tipps geht doch einfach mal beim Franzl vorbei oder ruft ihn an unter: 06605778335 [4]

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Türchen Nr. 13: Jakob Gunacker

Nachdem der Identitärenchef Martin Sellner nach dem offiziellen Verbot der Organisation eher in den Hintergrund gerückt ist, wird nun Jakob Gunacker regelmäßig in die erste Reihe gehievt. Beim Versuch die Fußstapfen von Sellner zu füllen, scheitert er jedoch durchwegs. Er kann sich den Scheitel so weit nach rechts frisieren, wie er möchte – rhetorisch wird er über „während wir hier sind brennt die Grenze und wir müssen dorthin gehen, wo es brennt, nämlich an die Grenze, wir bauen einen Zaun, wir werden einen großen Zaun bauen […]“ nicht hinauskommen. 

Gunacker, der sich zwar schon längere Zeit im Umfeld der „Identitären“ bewegt, bis jetzt aber noch nicht im politischen Vordergrund stand, ist der Bundesleiter des neuen rechtsextremen Organisationsversuchs DO5 – Die Österreicher. Der 27-jährige ist aber nicht nur Rechtsextremist, sondern „zertifizierter Coach“ der Lehre des sogenannten „Instinktbasierenden medizinischen System“ (IBMS). Gründer dieser Pseudomedizin, die von sich selbst behauptet durch Wundermittel Krebs heilen zu können, ist ein gewisser Bernd Klein, der unter dem Namen Leonard Coldwell fingiert (https://www.derstandard.at/…/wie-die-identitaeren-die…). Leonard Coldwell alias Bernd Klein teilte auf einem seiner (mittlerweile stillgelegten) Facebook-Accounts auch holocaustrelativierende und antisemitische Inhalte. Zum Beispiel heißt es in einem geteilten Artikel, das Rote Kreuz habe bestätigt, dass die sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden nur ein „Schwindel“ seien. An anderer Stelle schreibt Coldwell „die ‚angebliche‘ koordinierte Ermordung von sechs Millionen Juden werde derzeit als ‚weiterer Holocaust‘ von der ‚Impfstoffindustrie‘ wiederholt“. 

Auf SocialMedia posiert der Neo-Nazi Gunacker regelmäßig in Bomberjacke irgendwo im Wald oder auf Feldern und will dem Publikum dabei vermitteln, er wäre Grenzgänger und beschütze die Österreicher*innen vor illegalen Zuwanderer*innen.  Auf den Coronademos inszeniert er sich als „Wellenbrecher“ in khakifarbener Uniform, was bei seinem Hang zu Esoterik und Verschwörungserzählungen nicht verwunderlich ist. 

Jakob hat eine ziemliche Transformation hingelegt. Kannten wir ihn vor kurzem noch als Erscheinung eines ungefähr 12-jährigen blonden Teenagers oder mit einem Gackisackerl über dem Kopf, so hat er sich in den letzten Jahren weiter radikalisiert und scheute sogar nicht davor zurück mit seinem Auto (welches wenige Monate später in Flammen aufging) in eine Menschenmenge zu fahren.[1] Gunacker ist stets mit Pfefferspray bewaffnet [2] und setzt es auch gern ein, also seid vorsichtig wenn ihr ihm ein Gackisackerl für seinen Kopf gebt!

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Türchen Nr. 12: Alexander Schleyer

Der ehemalige Marinesoldat Alexander Schleyer kann als identitäre Altlast eingestuft werden, der seit Sekunde eins fehlgeleitet, auf eine Vielzahl von politischen Fehltritten zurückblicken kann. Bereits in seiner Heimatstadt Bonn, wo er am 7. April 1987 geboren wurde, irrte er in der rechtsextremen Szene umher und beteiligte sich gemeinsam mit Hans-Helmut Knütter an der Zusammenstellung der Chroniken zum „Linksextremismus“ in Deutschland auf der Anti-Antifa Rechercheseite http://www.links-enttarnt.net, die mittlerweile nicht mehr abrufbar ist. 
Abseits des braunen Sumpfs gilt Alexanders Leidenschaft der Pseudo-Poesie. Zuspruch bekommt er dafür in erster Linie nur von Gleichgesinnten, so belohnte der „Verein Journalismus und Jugendkultur Chemnitz e. V.“, der auch das rechte Jugendmagazin „Blaue Narzisse“ publiziert, Alexander für eins seiner Gedichte mit dem „Franz Kafka Jugendkulturpreis“(sic!) und 300 €. Doch der große „Ruhm“ blieb wie zu erwarten aus. Er zog schließlich nach Wien und ist aktuell in der rechten Wienzeile 117 in 1050 Wien ansässig.
In Wien angekommen studierte er Germanistik auf der Universität Wien, und trat sogleich der Burschenschaft des akademischen Corps Hansea (C! Hansea) zu Wien bei und beteiligte sich des öfteren am Burschibummel auf der Unirampe. Dabei entdeckte der konservative Alex Bodymodification für sich und bekam von seinen Faschofreunden bei der Mensur eine Narbe ins Gesicht gekratzt.

Zeitweise arbeitete Alexander Schleyer als parlamentarischer Mitarbeiter für den ehemaligen FPÖ Nationalratsabgeordneten Christian Höbart [1] (mittlerweile Generalsekretär des Team HC Strache), nachdem er allerdings positiven Bezug auf einen Holocaustleugner nahm und rassistische Beleidigungen postete, war er sogar dem braunen Potpourri der FPÖ zu viel. 
Alexander Schleyer wurde 2017 daraufhin erster Offizier auf der C-Star, wo er gemeinsam mit Martin Sellner und anderen Identitären unter dem Titel „Defend Europe“ versuchte Menschen an ihrer Flucht nach Europa zu hindern und nahm dabei bewusst die Gefährdung ihrer Leben in Kauf – was an Widerwärtigkeit und Menschenverachtung kaum zu übertreffen ist. [2]

Seine gescheiterte politische Laufbahn ermöglichte ihm schließlich der prestigeträtichen Beschäftigung in der „Absolventen Schmiede“ [3] nachzugehen, wo er als Teammitglied für „Sprach- und Erziehungswissenschaften“ Tik Tok Videos drehen darf. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Scheitern in allen Lebenslagen Alex‘ ständiger Begleiter ist, ob als Dichter, TikToker oder rechtsextremes Arschloch. Um es für Alexander verständlich und pseudo-poetisch auszudrücken: Wer hat dir eigentlich ins Hirn gschissn?
    

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Türchen Nr. 11: 8. Mai Nazifrei!

Die Tage fliegen vorüber, wir haben schon beinahe die Hälfte unserer Türchen geöffnet. Heute aber dürft ihr euch auf einen ganz besonderen Rückblick freuen: den 8. Mai 2021!
Es war wohl nicht die beste Idee der neofaschistischen „Identitären“ im vergangenen Jahr, am Tag der Befreiung, in Ottakring eine Kundgebung zu veranstalten. Der 8. Mai bleibt Nazifrei und der Bezirk hat gezeigt was er von den Faschist*innen hält: Nichts!
Schon mittags ließen es sich viele Anwohner*innen und Linke im Grätzl nicht nehmen die Nazis bereits tagsüber zu stressen. In den Abendstunden sammelten sich immer mehr Bewohner*innen des Grätzls und Antifas rund um die Nazis, rund 600 Antifas konnten die Polizeieskorte, die die Aufgabe hatte den Großteil der Faschist*innen von der U-Bahnstation zur Kundgebung zu bringen, abfangen. Für sie gab es ab diesem Moment kein Durchkommen mehr, wenig später wurden sie zur U-Bahn zurück gebracht. Die Antifas begleiteten sie bis zur Station und gaben den Nazis mit Nachdruck zu verstehen, dass sie in unserem Grätzel nichts verloren haben.

Die rechtsextreme Kundgebung wurde durch linke Anwohner*innen massiv gestört, es wurde laut Musik aus den Fenstern gespielt und gegen Töpfe geschlagen. Die rassistische Inszenierung, die Instrumentalisierung eines Femizids durch nicht mehr als 30 Nazis war nach 20 Minuten auch schon wieder vorbei. Staat und Polizei haben auch dann wieder einmal bewiesen auf welcher Seite sie stehen. Letztlich wurde der jämmerliche Haufen von Faschos abends von der Polizei im Laufschritt aus dem Grätzl eskortiert! [1]

Der 8. Mai 2021 hat gezeigt, wie solidarischer Protest funktioniert. Auch heute gilt: Wir lassen uns vom staatlichen Bespitzelungs- und Prügelapparat nicht einschüchtern und schon gar nicht von neofaschistischen Witzfiguren die nur mehr unter massiven Polizeischutz agieren können.
Keinen Meter für euch – Nicht in Ottakring, nicht in Wien!

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Türchen Nr. 10: Nikolaus Schmidt

Nummer 10 im Antifa-Adventkalender ist Nikolaus Schmidt. Er bewegt sich seit Jahren in identitären Kreisen und trat auch während zahlreicher CoronaDemos immer wieder in Erscheinung. Wenn er sich nicht gerade in Pride Flaggen kuschelt, um für die homo- und queerfeindlichen Aktionen seiner IB-Kollegen Fotograf zu spielen und unter Schutz der Bullen White Power Symbole zu machen, dann kraxelt Niko auch gerne aufs EKH um sich mit türkischen Faschos zu solidarisieren [1] und Angriffe auf unsere kurdischen Genoss*innen zu relativieren. 

[1] https://emrawi.org/?Identitare-hangen-Banner-von-EKH-6-7-2020-1014

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