Nachdem der Identitärenchef Martin Sellner nach dem offiziellen Verbot der Organisation eher in den Hintergrund gerückt ist, wird nun Jakob Gunacker regelmäßig in die erste Reihe gehievt. Beim Versuch die Fußstapfen von Sellner zu füllen, scheitert er jedoch durchwegs. Er kann sich den Scheitel so weit nach rechts frisieren, wie er möchte – rhetorisch wird er über „während wir hier sind brennt die Grenze und wir müssen dorthin gehen, wo es brennt, nämlich an die Grenze, wir bauen einen Zaun, wir werden einen großen Zaun bauen […]“ nicht hinauskommen.
Gunacker, der sich zwar schon längere Zeit im Umfeld der „Identitären“ bewegt, bis jetzt aber noch nicht im politischen Vordergrund stand, ist der Bundesleiter des neuen rechtsextremen Organisationsversuchs „DO5 – Die Österreicher„. Der 27-jährige ist aber nicht nur Rechtsextremist, sondern „zertifizierter Coach“ der Lehre des sogenannten „Instinktbasierenden medizinischen System“ (IBMS). Gründer dieser Pseudomedizin, die von sich selbst behauptet durch Wundermittel Krebs heilen zu können, ist ein gewisser Bernd Klein, der unter dem Namen Leonard Coldwell fingiert (https://www.derstandard.at/…/wie-die-identitaeren-die…). Leonard Coldwell alias Bernd Klein teilte auf einem seiner (mittlerweile stillgelegten) Facebook-Accounts auch holocaustrelativierende und antisemitische Inhalte. Zum Beispiel heißt es in einem geteilten Artikel, das Rote Kreuz habe bestätigt, dass die sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden nur ein „Schwindel“ seien. An anderer Stelle schreibt Coldwell „die ‚angebliche‘ koordinierte Ermordung von sechs Millionen Juden werde derzeit als ‚weiterer Holocaust‘ von der ‚Impfstoffindustrie‘ wiederholt“.
Auf SocialMedia posiert der Neo-Nazi Gunacker regelmäßig in Bomberjacke irgendwo im Wald oder auf Feldern und will dem Publikum dabei vermitteln, er wäre Grenzgänger und beschütze die Österreicher*innen vor illegalen Zuwanderer*innen. Auf den Coronademos inszeniert er sich als „Wellenbrecher“ in khakifarbener Uniform, was bei seinem Hang zu Esoterik und Verschwörungserzählungen nicht verwunderlich ist.
Jakob hat eine ziemliche Transformation hingelegt. Kannten wir ihn vor kurzem noch als Erscheinung eines ungefähr 12-jährigen blonden Teenagers oder mit einem Gackisackerl über dem Kopf, so hat er sich in den letzten Jahren weiter radikalisiert und scheute sogar nicht davor zurück mit seinem Auto (welches wenige Monate später in Flammen aufging) in eine Menschenmenge zu fahren.[1] Gunacker ist stets mit Pfefferspray bewaffnet [2] und setzt es auch gern ein, also seid vorsichtig wenn ihr ihm ein Gackisackerl für seinen Kopf gebt!