Türchen Nr. 20: Robin Engelhart

„Ich bin Robin Engelhart und liebe es, Leuten beim Umzug zu helfen. Für manche ist das eine Tätigkeit, die sie lieber verdrängen würden. Für mich ist es eine Tätigkeit, die mich immer wieder vor neue Herausforderungen stellt und die ich mit meinem Team mit Begeisterung meistere.“ So versucht, der Neofaschist Robin „Robinovic“ Engelhart, sich als braver junger Unternehmer [2] darszustellen. But u can’t fool nobody, Robi! 

Aber mal von vorne: Robin Engelhart, seines zeichens Mitglied der IBÖ, Burschenschafter mit FPÖ-Vergangenheit in OÖ, BJJ und MMA Fighter, (erfolgloser) Molekularbiologie-Student in Graz und seit neustem auch Möbelpacker. Die Liste seiner Berufungen ist lange, eines steht jedoch fest: ein Fascho ist er auf jeden Fall. 
Im August hat Robin in Graz ein Gewerbe angemeldet und versucht sich seitdem als seriöser, braver Möbelpacker. Dass das brave Image wieder mal nur Schein (und dazu noch nicht mal gut getarnt ist) zeigt sich schon beim ersten Blick auf das neue Instagram Profil: unter anderem arbeiten dort andere aus dem Umfeld der IBÖ sowie FPÖ bekannte Personen: Ivan Kormilitsyn, Patrick Heidegger sowie Laurenz Großmann. Letzterer hat in dem Recherche-Kalender schon ein eigenes Türchen bekommen. Er arbeitet häufig für Robins Umzüge und gibt übrigens auch großartige Tipps, rückenschonend Kisten zu schleppen. Danke an dieser Stelle für die kostenlose Health-inspo! 

Die Meldeadresse der Firma ist die Bergmanngasse 3 in Graz. Genau dort befindet sich das Germanenhaus, also das Haus der schlagenden, deutschnationalen Burschenschaft Germania zu Graz. Gleich das zweite Bild auf der Homepage der Burschenschaft zeigt den Möbelpacker Robin, wie er brav in Couleur den Grazer Schlossberg hinaufstapft. [3]

Ein genauerer Blick ins Impressum zeigt noch mehr rechtsextreme Verbandelungen auf: zuständig für das objektiv hässliche und einfallslose Design der Website sind „https://moker.at/„. Dahinter stehen keine anderen als Luca Kerbl (früherer Sprecher der IB Steiermark) und Günther Moser. Beide sind im rechtsextremen KampfsportMilieu tätig undobwohl sie sich in der Öffentlichkeit „apolitisch zeigen“-  immer noch bestens mit der rechtsextremen Szene verknüpft. Zum Beispiel stammen die zwei Rezensionen auf der Homepage ihrer Firma  jeweils von einem der Betreiber vom „Zitadellensport-Verein“ sowie von Markus Totz Neonazi und (surprise) Kampfsportler. 

Neben Robins Umzüge hat Engelhaft noch ein zweites Unternehmen gegründet: „Robins Facility Management“, auch das hat den Firmensitz im Haus der Burschenschaft und natürlich stammt auch diese Website von Kerbel und Moser. 

In seiner Freizeit trainiert Engelhaft am liebsten im Kampfsport-Zentrum „Zitadellen Sport Graz“. Dort trainiert neben weiteren IB-Exponaten Thomas Schraith oder Luca Kerbl regelmäßig auch der Kasseler Faschist und nun in Salzburg wohnhafte und beim RFJ Salzburg und der IBÖ organisierte Marvin Sander. Der gut vernetzte Kampfsportler Markus Totz, der seine Diplomarbeit an der Universität Graz über das akademische Mensur-Fechten geschrieben hat, besitzt außerdem direkt neben dem Zitadellen-Gym einen Schießplatz, an dem er besorgten Bürger*innen die Fähigkeiten vermitteln will, sich selbst mit einer Schusswaffe zu verteidigen. Die Website und der Online-Auftritt des Schießplatzes wurden im Übrigen wiederum von der Firma „Moker Graz“ gestaltet. 
Das Zitadellen-Gym in Graz ist zentraler Angelpunkt des identitären Kampfsportes, dort wird auf professionellem Niveau mit teils internationalen Trainer*innen Kampfsport mit Fokus auf BJJ und MMA betrieben. Im Zitadellen-Gym trainieren oft auch unter der Leitung Daniel Schordjes Luca Kerbl, Robin Engelhart, Thomas Schraith, der aB! Arminia Graz-Burschenschafter Erik Bergmayer, Günther Moser sowie der Kasseler Rechtsextremist Marvin Sander. An der Inszenierung als elitärer Männerbund hat sich bei den dort Trainierenden nichts geändert, wie man ihren Social-Media-Kanälen entnehmen kann. Betont maskulin-sportlich posiert man so gerne nachts als wehrhafte Gruppe, die dazu bereit ist, ihren „Mann“ zu stehen. Umso bedenklicher ist es, dass neben Daniel Schordje auch Luca Kerbl und Robin Engelhart an internationalen Turnieren und Meisterschaften teilnehmen. Erst kürzlich konnte er den Titel des Vize-Europameisters im BJJ für sich erkämpfen und wieder hat es niemanden interessiert.

Sowohl Markus Totz als auch Engelhart und Schordje machen keinen Hehl aus ihrer Leidenschaft zum Militär und Bundesheer. Es handelt sich beim Zitadellensport Verein also um ein militarisiertes rechtsextremes Milieu, in dem sich Neonazis und Rechtsextreme ungestört bewegen. Im Kontext der hohen Gewaltbereitschaft, die von einigen Exponenten dieser Szene ausgeht, stellt die zunehmend zu beobachtende Professionalisierung der Gewaltmittel – sei es die Schulung an der Waffe, oder die Vorbereitung für den Kampf auf der Straße mittels MMA-Techniken – eine reale Bedrohung für alle dar, die nichts ins Weltbild der Faschist*innen passen.

[1] Zur österreichischen Kampfsportszene siehe https://oera.noblogs.org/aktuelle_entwicklungen/
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