Vor 2 Wochen fand in Bratislava ein rechter Aufmarsch mit ca. 6000 Teilnehmer*innen statt.
Der Hauptorganisator Lukáš Kopác ist ein bekannter Neonazi,
der in der Vergangenheit schon des öfteren durch die Anmelung und Organisation rechter Aufmärsche in der Slowakei aufgefallen ist.
Marián Mišun ist eine weitere Schlüsselfigur der extrem rechten Szene in der Slowakei. Er ist ein ehemaliger Polizist, der entlassen wurde, weil er bei einem Neonazi-Aufmarsch eine EU-Flagge verbrannt hat. In der Folge wandte er sich der Politik zu und kandidierte 2 mal für die extrem rechte Ludová strana Naše Slovensko (Volkspartei Unsere Slowakei), welche ideologisch große Schnittmengen mit der ungarischen Jobbik aufweist.
Ebenfalls maßgeblich an der Organisation des braunen Auflaufs beteiligt war Marián Magát. Magát ist Vorsitzender der Akcná skupina Vzdor (Aktionsgruppe Widerstand), einer Paramilitärischen Neonazi-Organisation, die sich ihre Zeit mit Wehrsportübungen im Wald bei Kampfsport und Schießübungen vertreibt und Essen an bedürftige slowakische Familien verteilt.
Für die starke Mobilisierung zeichnen sich die Nazi-Hools von Ultras Slovan Pressburg (USP) verantwortlich. Auf der grauzonen Hooligan-Seite hooligans.cz veröffentlichte USP einen Aufruf zur Demo. Gefordert wurde ein Schulterschluss aller rechten oder rechtsoffenen Ultra/Hooligan Gruppen, für eine „höhere Sache“ – Der Rettung des „Slawischen Vaterlandes“ vor Geflüchteten und dem „EU-Diktat“. Unterstützt wurde der Aufruf von slowakischen Hooligan-Gruppen aus Trnava, Nitra und Zilina.
Tschechische Ultra/Hooligan Gruppen aus Ostrava, Brno, Opava, Olomouc sowie Sparta und Slavia Prag sicherten ihre Unterstützung zu.
Im Zuge der Demo wurden am Bahnhof von Bratislava Personen angegriffen, welche als Muslim*innen identifiziert worden waren.
Unterstützung aus Österreich blieb unseres Wissens nach weitestgehend aus. Obwohl USP, sowie Hooligans aus Brno eine enge Beziehung zu den Hooligans aus Wien pflegen, ließ sich nur der Neonazi Jurist Alexander Christian zu diesem extrem rechten Großereignis hinreißen.
Weiters interessant ist, dass die tschechischen Ableger der „Identitären Bewegung“ sowohl zum rechten Aufmarsch nach Bratislava, wie auch zur Neonazi-Demo nach Brno in der verganenen Woche mobilisiert haben. Die Nachbarn aus Wien scheinen sich einen derartigen Schulterschluss in Bratislava noch nicht getraut zu haben.
Und hier noch ein paar Eindrücke von der Demo: