„Unsterblich Wien“ 1/2

Am 5. März wird der Prozess gegen die Neonazis fortgesetzt, welche sich am Angriff auf das EKH am 27. Oktober 2013 beteiligt haben. Von den ca. 30 Angreifern sitzen 7 auf der Anklagebank und müssen sich wegen Hausfriedensbruch und Körperverletzung verantworten. Die Tatsache, dass einige Angreifer beim Zeigen des Hitlergrußes gesehen wurden und zweifelsfrei identifiziert werden konnten, wird von der Anklage nicht berücksichtigt.
Neben dem Hass auf „Linke“ richtet sich Neonazi-Gewalt in Österreich primär gegen Migrant*innen und andere marginalisierte Gruppen.
Ein Grund mehr diesen Beitrag weit zu verbreiten und Schritte zur Prävention solcher Gewalt zu setzen oder zumindest die Möglichkeit zu schaffen Täter*innen zu identifizieren.
Angriffe von Neonazis sind keine Einzelfälle und können nicht isoliert von gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen betrachtet werden! Sie sind extremer Ausdruck für ein falsches Bewusstsein sozialer und ökonomischer Probleme.
Auch wenn es begrüßenswert ist, das ihnen durch staatliche Strukturen der Prozess gemacht wird, ist antifaschistischer Selbstschutz ein wichtiger Bestandteil politischer Praxis und als Teil des solchen möchten wir den folgenden Beitrag über Unsterblich Wien verstanden wissen.

Im ersten Teil der Veröffentlichung widmen wir uns der Anfangszeit von Unsterblich Wien, einer Chronik ihrer Aktivitäten, sowie einem Überblick über die beteiligten Personen.

Im zweiten Teil folgen die Verbindungen zu anderen Vereinen und Fanclubs

Austria Wien vor Unsterblich

Schon vor der neonazistisch-aktiven Zeit von Unsterblich gab es in der Fanszene von Austria Wien extrem rechte Fans. Damit unterschied sich die Austria in den 90er Jahren aber kaum von anderen Fanszenen im deutschsprachigen Raum.
Eine Dominanz rechter Fangruppierungen, die sich vor allen Dingen aus Skinheads wie Hooligans zusammensetzten, war in dieser Zeit vielerorts die Normalität.
Der SK Rapid Wien ist für diese Zeit ein treffendes Beispiel, in dessen Fanszene versuchten Neonazi-Kader Fuß zu fassen und extrem rechte Fans zu organisieren. Gottfried Küssel, eine Schlüsselfigur der deutschen und österreichischen Neonaziszene, zeichnete sich in den 90ern für diesen versuchten Schulterschluss verantwortlich.
Am 10. Januar 2013 wurde Küssel zu 9 Jahren Haft nach dem Verbotsgesetz verurteilt. Grund für die Verurteilung war Küssels Beteiligung an der Administration der neonazistischen Homepage „alpen-donau.info“. Die Strafe wurde im Januar 2014 auf 7 Jahre und 9 Monate herabgesetzt.
Bei Austria Wien wiederum, fiel in den 90ern besonders der Fanclub Bulldogs Austria durch rechtsextreme Aktivitäten auf. Aber auch generell lassen die folgenden Fotos den Rückschluss zu, dass extrem rechte Symboliken keiner Kritik ausgesetzt waren. Auch die Fangruppe „Atzgersdorf“ galt Anfang der 90er als rechte Hooligan-Schlägertruppe aus dem Umfeld der Austria Wien. Ihr Capo „Wudle“ hatte angeblich die Anweisung im Stadion nur mit langen Hosen aufzutreten, damit seine Nazi-Tatoos keine Aufmerksamkeit erregen.

Festzustellen ist, dass es in der Austria Fanszene nie zu einem Umbruch oder einer Isolierung der rechten Fans und Fanclubs kam. Viele alte Rechte und Neonazis sind heute noch immer fester Bestandteil der Fanszene von Austria Wien. Dagegen ist Beispielsweise beim SK Rapid Wien, ein nach außen offenes Auftreten von Neonazis sowie explizit extrem rechten Fangruppen seit Jahren stark zurückgegangen. Dies bedeutet keinesfalls die Abwesenheit rechter und extrem rechter Fans oder das Ausbleiben diskriminierenden Verhaltens, aber ein offenes Agieren und Auftreten dieses Personenkreises wird durch die Szene selbst in einem gewissen Rahmen sanktioniert.

Revival von Unsterblich Wien

Auszug aus dem Ballesterer:“Mitte der 1990er Jahre tauchte erstmals der Name »Unsterblich« auf. Bei einem Spiel von Chelsea in Bratislava wurden diverse Sachen geschrien, darunter auch »unsterblich«. Irgendwann ist einer auf die Idee gekommen, dass das ein cooler Name wäre. Das Gewicht von »Unsterblich« innerhalb der Austria-Fanszene unterliegt starken Schwankungen, nicht zuletzt aufgrund diverser Gefängnisaufenthalte der Führungspersonen. Einer der Capos befindet sich aktuell im Gefängnis, ein zweiter setzt mittlerweile auf Unauffälligkeit.“ (1)
Bis zur Mitte der 2000er ist es um Unsterblich Wien relativ ruhig geblieben. Die Mitglieder waren zwar gewaltorientiert, aber als Gruppe eher unbedeutend und auch nicht mit einem Banner oder Ähnlichem im Stadion präsent. Am 3. August 2008 war die Gruppe zum ersten mal mit einem Banner im Stadion vertreten.
Ab 24. August 2008 gab es einen Stammplatz neben den Viola Fanatics 2001, welche inzwischen zur zentralen Gruppe der Szene aufgestiegen war.
Die Intensivierung der Aktivitäten ab 2006/7 ist vermutlich darauf zurück zu führen, dass Christian Wagner alias „Guntramsdorfer“, eine der Führungspersonen der Gruppe, wieder aus der Haft entlassen worden war.
Ab Frühjahr 2009 musste er jedoch erneut in Haft und so war die Gruppe zwar präsent, aber zu neonazistischen Aktivitäten sollte es erst später wieder kommen.
Mit seiner Haftentlassung im November 2009 wurde die Gruppe immer aktiver. Dies ist gleichbedeutend mit einem primär neonazistischen Auftreten.

Im Folgenden werden die bekannten Aktivitäten der Gruppe aufgelistet. Auf einige Vorfälle wird in späteren Abschnitten genauer eingegangen:

Juli 2000
Im Juli 2000 schlugen laut einem Bericht der Zeitschrift „profil“ drei Mitglieder des Fanclubs in der Wiener Innenstadt Anthony S., ein Sudanese mit österreichischer Staatsbürgerschaft und seinen vierjährigen Sohn brutal nieder und skandierten „Heil Hitler! Wir sind die neuen Nazis. Wir wollen keine Nxxxxx in Österreich. Wir sind ein NaziLand!“

18.9.2008
Mittels Megaphon wird „Ausländer raus“­ und „Zick­zack­ZXXXXXXpack“ beim UEFA Cup Match gegen Lech Poznan skandiert.

3.12.2009
Nachdem Fans von Austria Wien bei einem Spiel bei Athletic Bilbao durch Heimfans angegriffen wurden, kam es beim Europa League Gruppenphasen-Rückspiel zu zahlreichen extrem rechten Aktionen. Zahlreiche Fanclubs zeigten die Fahne des faschistischen Franco–Regimes und durch die rechte Hooligan-Gruppierung Unsterblich Wien bzw. durch Mihaly Kocsis wurde ein „Viva Franco“ Spruchband sowie ein Banner mit Keltenkreuzen und einem Reichskriegsadler präsentiert. Außerdem hingen Fahnen von extrem rechten bis neofaschistischen Fanszenen und -Gruppen von Real Madrid Ultras Sur, Brigadas RCD Espanyol und Lazio Rom.


26.2.2010
Beim Bundesliga-Auswärtsspiel von Austria Wien in Mattersburg wurden durch die Gruppe Unsterblich Wien eine Keltenkreuzfahne, ein Banner mit Keltenkreuzen und Reichskriegsadler, ein Banner von Ultras Sur sowie eine Fahne der faschistischen spanischen Falange–Bewegung aufgehängt.
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27.3.2010
Die Gruppe Unsterblich Wien zeigt ihre Heimfahne im Stil der neonazistischen Terrororganisation Blood&Honour.

Beim nächsten Heimspiel zeigte Unsterblich Wien eine abgewandelte Version des Banners, in welcher die Farbe an die des Vereins, sowie das Design minimal angepasst wurden. Vermutlich als Reaktion auf öffentliche Kritik und Druck auf den Verein.
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23.4.2010
Mitglieder von Unsterblich Wien greifen nach der Wahlkampfabschluss-Kundgebung der FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz eine linke Kundgebung am Burgtheater an.

26.8.2010
Beim Europa-League-Playoff Heimspiel gegen Aris Thessaloniki wird von Mitgliedern der Gruppe vom Vorsängerpult der Viola Fanatics „Zick Zack ZXXXXXXpack“, „Hitler ist mein Freund“ und „Rassist, Faschist, Hooligan“ angestimmt.
Mitglieder von Unsterblich Wien tragen außerdem seit Beginn der Saison einheitliche Shirts mit einem SS-­Totenkopf.

6.8.2011
In der ersten Cup-Runde versuchten Mitglieder der Gruppe Unsterblich Wien und rechte Hooligans aus der Rapid Wien Fanszene Fans von Wacker Innsbruck anzugreifen und rufen dabei Parolen wie “Zyklon B fürn FCW!”. Daran beteiligt unteranderem: Clemens, Mihaly Kocsis und Roland.

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Ganz links: Clemens; Mitte mit Hemd: Roland

 

 

 

 

 

15.9.2011
Nach einem Trauermarsch für das verstorbene Mitglied Uwe „Onkel“ Baar von Unsterblich Wien wird von mehreren Personen beim Betreten des Stadions der Hitlergruß gezeigt. Auf dem Marsch werden neben Marken der Neonazi-Szene auch Shirts im Stil des Blood&Honour Banners der Gruppe getragen. Neben Mitgliedern zahlreicher Fangruppen sind auch Neonazis sowie rechte und nicht-rechte Mitglieder aus der Hooliganszene vom SK Rapid Wien anwesend. Auch der Neonazi Gerd Honsik nahm an dem Aufmarsch teil.(2) Ebenfalls beim anwesend war der Sänger der Wiener Oi!-Punkband „Wien’s No. 1“, Stefan Putnik.(3)

Der Ballesterer berichtete(4):
„Besondere Brisanz erhielt die groteske Inszenierung durch ihre politische Schlagseite. „Scheiß Juden“ Rufe waren an diesem 15. September ebenso vorhanden wie der Hitlergruß.“

5.11.2012
Bericht eines Austria-Fans:
„Am Nebentisch von uns war noch eine Gruppe des „Fanclubs“ Unsterblich versammelt, sie stellten unter den noch anwesenden Gästen wohl die Mehrheit dar. Gegen 20:15 Uhr versammelte sich ein großer Teil von ihnen an der Bar und begann neben dem Hitlergruß auch Gesänge anzustimmen, die den Nationalsozialismus verherrlichten, bzw. Menschen anderer sexueller Orientierung herabwürdigten. Das Entsetzen unter uns unbeteiligten Besuchern war entsprechend groß (auch wenn uns wie bereits gesagt diese Problematik im Austria Stadion nicht gänzlich fremd war), steigerte sich allerdings um so mehr, als wir erkennen mussten, dass auch die anwesenden Fanordner sich begeistert an diesen strafbaren Handlungen beteiligten. Es gab auch keine Reaktion von Seiten des übrigen Personals, vielmehr machte es den Eindruck als wäre man solche Vorkommnisse bereits als alltäglich gewohnt.“

13.10.2012
Im Umfeld des Testspiels von SC Wiener Viktoria gegen den FC Sankt Pauli greifen Mitglieder von Unsterblich Wien und rechte Hooligans aus der Rapid Wien Fanszene eine Gruppe Punker an.

23.2.2013
Fanclubs im Unterrang der Ostkurve werden durch Mitglieder der Gruppe angegriffen da sie sich nicht an einem Boykott (dem Nicht-Aufhängen der Fanclub-Banner) beteiligen. Der Boykott war unteranderem eine Reaktion auf das Verbot von Unsterblich Wien durch den Verein.

31.3.2013
Erneut werden Fans bei einem Auswärtsspiel in Salzburg angegriffen, welche sich nicht an die Boykott-„Richtlinien“ halten.

21.4.2013
Am Derby-Spieltag gegen den SK Rapid Wien kommt es zu einem Angriff von Mitgliedern der Gruppe auf das Ernst-Kirchweger-Haus. Es werden rechte Parolen gerufen und Flaschen auf das Gebäude geworfen. Am Angriff beteiligt war auch ein Mitglied des RFS.

26.5.2013
Beim Spiel, bei welchem die Austria die Meisterschaft gewinnt, hängt unter anderem Alexander Christian das Banner im Stil der Reichkriegsflagge auf.
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21.8.2013
Beim Champions League Qualifikationsspiel bei Dinamo Zagreb hängt erneut das Banner im Stil der Reichkriegsflagge.
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27.10.2013
Erneut kommt es zu einem Angriff vor dem Derby auf das Ernst-Kirchweger-Haus (EKH). Diesmal versucht eine Gruppe von 30 bis 40 Personen in die Räumlichkeiten des ATIGF, einer Organisation türkischer Kommunisten, einzudringen. Bewaffnet mit Stöcken und Flaschen griffen sie die anwesenden Personen an, riefen rassistische Parolen und schlugen die erste Person die ihnen begegnete nieder. Dieser musste später im Krankenhaus behandelt werden. Nachdem sie aus dem Haus gedrängt wurden, bewaffneten sie sich bei einer Baustelle mit Holzlatten und Flaschen für eine weitere Attacke, ergriffen jedoch die Flucht als ihnen die Überzahl der Angegriffenen bewusst wurde.
Seit dem 9.9.2014 stehen Mihaly Kocsis, Robert Metzger, Andre Emmanuel Rauch, Stefan Swoboda, Claudio Parisi-Wortmann, Roman Hamel und Patrick Vrtal im Zusammenhang mit dem Angriff auf das EKH vor Gericht. Der nächste Prozesstermin wird der 5.3.2015 sein. Vertreten werden sie dabei von Philipp Winkler. Winkler hat auch die Verteidigung für Jürgen Kasamas übernommen. Ein Neonazi, der im März 2009 einen Bettler totgetreten hatte.

26.11.2013
Beim Champions League Auswärtsspiel gegen den FC Porto hängt die Fahne der Gruppe im Stil einer Reichskriegsflagge und Christian Wagner hält eine Keltenkreuzfahne hoch.

22.3.2014
Mitglieder der Gruppe agitieren gegen Albert Steinhauser, den Justizsprecher der Grünen. Als Anlass dient ein Facebook-Posting von Steinhauser, in welchem dieser sich auf die Seite antifaschistischer Intervention gegen Mitglieder der Freiheitlichen Arbeitnehmer in Graz stellt. Außerdem wird ihm die Schuld an den Stadionverboten von Unsterblich-Mitgliedern gegeben.

Die Aktivitäten sprechen für sich. Neben der Darstellung faschistischer wie neonazistischer Symbolik, greift die Gruppe gezielt Andersdenkende an – seien es Linke, Migrant*innen oder auch Fans des eigenen Vereins, die sich kritisch äußern oder ihren Anweisungen nicht folgen wollen.

Der Keller

Seit dem Herbst 2010 hat die Gruppe Unsterblich Wien eine Gruppen-Lokalität. Dieses Lokal befindet sich in der Herzgasse 72 im 10. Wiener Gemeindebezirk. Für den Betrieb des Lokals hat die Gruppe seit dem November 2010 einen Verein unter dem Namen „Austrian Car Box Verein zur Förderung der Auto-Tuning Freunde“ angemeldet. Christian Wagner fungiert als Vize-Präsident des Vereins, zwei seiner Verwandten sind Präsidentin und „Vizepräsidentin für wirtschaftliche Außenbeziehungen“. Erstaunlich an dem Verein ist die Ähnlichkeit zu dem Verein „Motorradfreunde Bodensee“, welcher in Vorarlberg als Tarnverein für die lokale terroristische Blood&Honour Struktur fungierte. Der Verein im Vorarlberg wurde durch den Verfassungsgerichtshof am 8.10.2010 verboten, da:
“führende Vereinsorgane und einzelne Mitglieder des aufgelösten Vereins starke Verflechtungen mit der „Skinhead“-Bewegung „Blood & Honour“ aufweisen würden. Der Vereinsobmann sei seit Langem bekennender Angehöriger der „Blood & Honour“ Vereinigung, die Kassiererin des Vereins sei seine Lebensgefährtin und die Obmann-Stellvertreterin des Vereins sei die Lebensgefährtin eines weiteren führenden „Blood & Honour“ Proponenten.” (Geschäftszahl B1161/09)
Das Lokal in der Herzgasse spiegelt erneut die politische Gesinnung der Gruppe durch Fahnen und Wandbilder wieder.

Am 20.4.2013 kam es zur Durchsuchung der Räumlichkeiten durch die Wiener Polizei. Dafür war, neben dem symbolischen Datum – dem Geburtstag Adolf Hitlers – wohl auch das Derby gegen den SK Rapid Wien am folgenden Tag ausschlaggebend. Bezeichnend ist dabei, dass durch den Neonazi Gilbert Link ein Foto von der Durchsuchung auf Facebook verbreitet wurde. Mit Gilbert Link war ein langjähriges Mitglied der Wiener Neonazi-Szene anwesend. Er war Mitglied bei der VAPO und 1996 für Aktivitäten in dieser wegen Wiederbetätigung zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Weiters gestand er an Wehrsportübungen teilgenommen zu haben. Heute ist er Mitglied der Hooligangruppe Alte Garde Rapid Wien 1996 aus der Fanszene des SK Rapid Wien.

Mitglieder und Umfeld von Unsterblich Wien

Christian Wagner alias “Guntramsdorfer”

Christian Wagner ist eine der Führungspersonen der Gruppe. Mit seiner Haftentlassung nahmen die Aktivitäten der Gruppe vor allen Dingen im Stadion, aber auch außerhalb massiv zu. Aktivitäten sind dabei gleichbedeutend mit neonazistischem Handeln und gewalttätigen Übergriffen auf Andersdenkende, Migrant*innen und Personen die sich innerhalb der Fanszene ihnen nicht unterordnen wollen. Wagner mobilisierte beispielsweise auch für die FPÖ-Kundgebung am 28.1.2013 gegen die Refugees, die die Votivkirche besetzten. Die Kundgebung wurde später abgesagt. Er macht aus seiner politischen Einstellung keinerlei Geheimnis wie die folgenden Bilder deutlich zeigen.

Clemens

Bei Clemens handelt es sich um eine weitere zentrale Figur der Gruppe. Auch wenn er inzwischen eher selten im Stadion anzutreffen ist, agiert er gerade bei organisatorischen Fragen. Er bemühte sich darum die Fanszene auf Reaktionen wie Boykotte, nach beispielsweise dem Gruppenverbot von Unsterblich, einzuschwören. Er arbeitet unter anderem bei dem Sicherheitsdienst von Christian Machowetz, der ein ehemaliges zahlendes Mitglied der neonazistischen Aktion Neue Rechte (ANR) war und Kontakte in die rechte Szene unterhielt.

Dr. Alexander Christian

Dr. Christian hat eine längere Biographie in der extremen Rechten aufzuweisen, deren Offenlegung dazu führte, dass er seine Tätigkeit als Generalsekretär der Österreichischen Rechtsanwaltskammern (ÖRAK) niederlegen musste. Übersichtsartig seine Tätigkeiten in der extrem rechten Szene:
2006 kandidierte er auf der Wahlliste der FPÖ für den Nationalrat.
Nach eigenen Angaben war er Aktivist der FPÖ-Alsergrund.
Bei einer Anti-Moschee-Demo im 20. Wiener Gemeindebezirk war er in einer Gruppe Skinheads zu finden die “Hier marschiert der nationale Widerstand” skandierten. Man sieht auch wie er Gegendemonstranten anpöbelt, inmitten des Pulks der extrem Rechten mitgrölend. Er trug Thor Steinar Kleidung und hielt sich an der Seite von Norbert Bichelhuber, einem extrem rechten Aktivisten.
Am 1.3.2008 war er auf der Anti-EU-Demo im ersten Bezirk in Wien anwesend. Dort marschierte er mit den Neonazis Gottfried Küssel und Franz Radl.
Wiederum am 1.4.2008 befand er sich auf der Anti-EU-Kundgebung der FPÖ im 1. Wiener Gemeindebezirk zusammen mit dem Neonazi Wolfgang Lechner.
Am 9.11.2008 nahm er mit FPÖlerInnen, Burschenschaftern, Alt- und Neo-Nazis an dem Totengedenken für den Nazi-Flieger Walter Nowotny teil.
Am 23.4.2009 besuchte er die FPÖ-EU-Wahlkundgebung im 10. Bezirk mit den Neonazis Gregor Tschenscher und Isabella Kordas.
Die Präsidentschafts-Abschluss-Wahlkampfkundgebung der FPÖ im 1. Bezirk besuchte er am 1.4.2010 in einem Pullover mit dem Code “28” (Blood&Honour). Im Anschluss an diese Veranstaltung griffen Mitglieder der Gruppe eine Gegenkundgebung an.
Im September 2010 musste er seine Tätigkeiten für den ÖRAK niederlegen.
Obwohl eine Kundgebung der FPÖ gegen die Flüchtlinge in der Votivkirche abgesagt wurde, sucht Christian mit anderen die Konfrontation mit Linken im Umfeld der Kirche.
Ansonsten ist Christian beispielsweise auf Fotos mit der Liedermacherin Isabella ‚Sterbehilfe‘ Kordas, zu finden.(5)
Hinzu kommen seine guten Verbindungen zur extrem rechten, bis neonazistischen Burschenschafter-Szene.
So war er zum Beispiel mit Mihaly Kocsis beim ersten Burschibummel des Wintersemesters 2014 vertreten. Das die deutschnationalen Burschenschaften in Österreich als akademischer Teil der extremen Rechten gezählt werden können ist zwar kein Geheimnis, wird durch dieses Beispiel aber wieder anschaulich belegt.

Mihaly Kocsis

Bei Kocsis handelt es sich mehr oder minder um die Gruppe Ultras Sur Wien (Ultras Sur sind eine Neonazi-Fangruppe von Real Madrid), sonstige Mitglieder gibt es kaum oder sind nahezu nie anwesend. Daneben ist Kocsis auch bei Unsterblich Wien aktiv.
Am 25. Mai 2011 erhielt Kocsis Stadionverbot, weil er ein Solidaritäts-Spruchband für den faschistischen Mörder Josué Estébanez, welcher für den Mord am Antifaschisten Carlos Palomino zu 26 Jahren Haft verurteilt worden war, aufhing. Die Gruppe Ultras Sur Wien wurde daraufhin im Stadion verboten.
Dieses Spruchband reiht sich in eine Folge von Aktivitäten, welche nahelegen, dass über Kocsis Verbindungen zu neonazistischen Hooligangruppen in Madrid organisiert werden. Beim Europa League Hinspiel von Austria Wien gegen Athletic Bilbao, in Bilbao, reisten Mitglieder von Unsterblich Wien mit Mitgliedern der Ultras Sur an.
Diese gemeinsame Anreise und der offensichtliche Schulterschluss von 2 Neonazi-Fangruppen wurde von der antifaschistischen Fanszene Athletic Bilbaos als Provokation wahrgenommen, weshalb es zu Angriffen kam.
Beim Rückspiel in Wien konterte Unsterblich mit Neonazi-Symbolik.
Zu ähnlichen Aktionen kam es bei den Spielen der Austria gegen Athletico Madrid, einem rivalisierenden Verein von Real Madrid. Beim Hinspiel zeigten Mitglieder von Unsterblich Wien das Banner der Ultras Sur Wien und beim Rückspiel in Madrid waren zahlreiche Mitglieder zusammen mit Kocsis im Austria-Block anwesend und zeigten unteranderem eine Keltenkreuz-Fahne.
Außerdem war Kocsis an dem Angriff auf das EKH am 27. Oktober 2013 beteiligt, wofür er sich vor Gericht verantworten muss.
Er ist schon lange in der Austria Szene aktiv und gerne bei Auswärtsfahrten und Besuchen in Madrid dabei. Er betreibt die Facebook-Seite “Ultrassur-Wien”, wie sich an von ihm hochgeladen und bearbeiteten Bildern zeigt.
Auch bei ihm ist ein deutliches Naheverhältnis zu burschenschaftlichen Kreisen offenkundig. So reiste er zum Beispiel mit Andreas Rauch und dem deutschnationalen Burschenschafter Matthias Kleemann (pB! Franko-Cherusker) am 05.12.2014 nach Madrid und ist des Öfteren im Umfeld der pennalen Burschenschaft Franko-Cherusker zu sehen. Eine weitere Buxe, mit der Kocsis freundschaftliche Verbindungen pflegt ist Thomas Kalcher-Cibulka (ebenfalls pB! Franko-Cherusker).
Mihaly Kocsis war außerdem auf der Adressenliste des 77-fachen Mörders und Neonazis Andreas Breivik zu finden.(6)

Bilder die von Mihaly als bearbeitete Duplikate auf die “Ultrassur-Wien” FB-Seite gestellt wurden:

Mag. Dr. Andreas Gelbmann

Er schmückt seine Wohnung mit der Reichskriegsflaggen-Adaption der Gruppe.

Marcus Markl

Markl, der Elektromonteur bei der LSG Gruppe ist, hat sich neben Wikinger-Tattoos auch “Unsterblich” samt Wiener Wappen auf die Brust stechen lassen. Ansonsten zeigt er sich gerne in Kleidungsstücken der Gruppe.

Kurt Thaler

Arbeitet bei der Strabag Metallica und ist gelernter Spengler. Er war früher in der Ultra-Szene der Austria aktiv. Den Winter 2013/14 verbrachte er in einer Suchthilfeeinrichtung in Ybbs.

Claudio Parisi-Wortmann

Fällt vor allen Dingen durch rassistische sowie neonazistische Äußerungen auf. Er gibt sich als sehr gewalttätig. Er war beim Angriff auf das EKH am 27. Oktober 2013 beteiligt und holte sich dabei eine blutige Nase.
Im Prozess behauptete Claudio mit den anderen Unsterblich-Mitgliedern nichts zu tun zu haben und inszenierte sich als unschuldiges Opfer.
Er würde nicht in Austria-Fanklamotten auftreten:
„Die übrigen Unsterblich-Angeklagten kenne er nur „flüchtig“, sagt Claudio.
Austria-Spiele besucht er lieber ohne Fanschals, „da sind so viele Rapid-Hooligans dort“.
„Bei „Unsterblich“ sei er „kein Mitglied“, aber „man kennt sich“.

Robert Metzger

Ein Ex-Punker der sich ein Zeitl beim First Vienna FC herumtrieb. Seit einiger Zeit ist er Teil von Unsterblich Wien. Er war am Angriff auf das EKH am 27. Oktober 2013 beteiligt und steht ebenfalls vor Gericht. Im laufenden Prozess behauptete er Rapid-Fan zu sein. Wieso er dann so viel Zeit mit Mitgliedern von Unsterblich Wien verbringt und beispielsweise auf dem Geburtstag von Viola Fanatics Vorsänger „Mani“ war, kann er wohl nicht erklären.

Markus Kreuzinger

Kreuzinger betreibt den Würstelstand „Südtiroler Platz“. Er hat das Logo der Gruppe auf seinem Unterarm tätowiert und posiert in den Kleidungsstücken der Gruppe.

Markus Wieneritsch

Wieneritsch arbeitete bei Felber und posiert in den Kleidungsstücken der Gruppe. Bis vor kurzem war er wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung in Haft.

Herbert Stampal

Ist das älteste Mitglied der Gruppe.

Roman Guggenberger

Arbeitet bei der Sanierungsfirma „SANAG“ als Abteilungsleiter der Brandschadensanierung.

Richard

Arbeitet für die Wiener Bäder im Hietzinger Bad.

Michael

Michael Salomon

Rene Buchinger

Bernhard

Er arbeitet auch beim Sicherheitsdienst von Christian Machowetz, der ein ehemaliges zahlendes Mitglied der neonazistischen Aktion Neue Rechte (ANR) war und Kontakte in die extrem rechte Szene unterhielt.

Andre Emmanuel Rauch

War am Angriff auf das EKH am 27. Oktober 2013 beteiligt und steht vor Gericht.
Beim Prozess sagte er aus:
„Mit „Unsterblich“ habe er nichts zu tun, „ich bin Rapidler“. Vor dem Spiel habe er sich aber im selben Lokal eingefunden, „dort waren hauptsächlich Austrianer“.“(7)

Andreas Rauch

Zählt zum Nachwuchs der Gruppe und hat über Mihaly Kocsis einen Bezug zu den Ultras Sur

Jeffrey Krones

Ehemaliges Mitglied der Ultraszene der Austria, der nun ebenfalls zum Nachwuchs von Unsterblich Wien gehört.

Adrian Kloss

Spielt für den FC Hellas Kagran und wird dort von seinen Kameraden auch immer wieder besucht. Bei Fanturnieren hat er für die Unsterblich Wien Mannschaft gespielt.
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Christian Rösner

Ebenfalls Nachwuchs der Gruppe, der offen neonazistische Symbolik zeigt. Er bewegt sich seit kurzem in der Freetek-Szene und wurde bereits einige Male im EKH gesehen. Laut eigener Aussage ist er nicht mehr bei Unsterblich aktiv, treibt sich aber immer mit Szene-Mitgliedern bei Freetek-Partys rum.

Michael

Stefan Swoboda

War auch am Angriff auf das EKH am 27.10.2013 beteiligt und steht vor Gericht.

Alexander

Bernhard Kirsch

Ehemaliges Mitglied der Ultra-Szene. Von ihm sind auch die Anti-Antifa Pickerl, welche in den letzten Wochen häufiger in Wien gesehen wurden.

Günther Kubahaller

Neben seiner Gruppen-Tätowierung nennt sich Kubahaller auf Facebook auch „Ust Wien“.
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Christian Marinics

Ist Mitglied der akademischen Burschenschaft (aB!) Silesia Wien und unterhält Kontakte zu Gottfried Küssel sowie den Neonazis von Unsterblich Wien.

Roland

Am Angriff auf Innsbruck Fans bei Hellas Kagran beteiligt.

Sascha

Unterhält Kontakte zu rechten Gruppierungen der Braunschweiger Fanszene (u.a. Exzess Boys).

Stefan Ehrenreich

Thomas Guzvan

Neonazi aus dem Rapid-Lager mit Verbindungen zu Unsterblich Wien

Roman Popovits

Ein gewaltorientierter Hooligan aus der Rapid-Fanszene. In dieser spielte er jedoch nie eine wichtige Rolle und kann sich auf Grund seines Verhaltens kaum noch dort sehen lassen. Seit einiger Zeit ist er hauptsächlich mit Mitgliedern von Unsterblich Wien unterwegs. Popovits hat eine schwarze Sonne am Ellenbogen tätowiert und auch sonst lässt er keinen Zweifel an seiner neonazistischen Gesinnung. Er zeigte beim Betreten des Stadions, nach dem Trauermarsch für Uwe “Onkel” Baar, den Hitlergruß. Popovits arbeitet im Fuhrpark des Otto-Wagner-Spitals.

Links:

(1) http://ballesterer.at/heft/weitere-artikel/hellenische-verwirrungen.html

(2) http://www.stopptdierechten.at/2013/11/15/kein-problem-trauermarsch-mit-hitler-grus/

(3) https://linksunten.indymedia.org/de/node/65447

(4) http://ballesterer.at/heft/weitere-artikel/die-gaeste-die-ich-rief.html

(5) http://insight.noblogs.org/post/tag/alexander-christian/

(6) http://www.stopptdierechten.at/2011/08/09/breivik-und-seine-rechtsextremen-adressaten-ii/

(7) https://derstandard.at/Jetzt/Livebericht/2000005312443/1000012688/Nachlese-Hooligan-Prozess-Ich-bin-Fussballfan-sicher-kein-braver

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