Türchen Nr. 19: Menegus-Schwestern

Im heutigen Adventtürchen haben wir ein ganz besonderes Schwesternpaar für euch recherchiert: Die Menegus Sisters, bestehend aus Annarita Menegus, die neben ihrer Funktion in der Parteijugend der F, dem Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), auch gerne mal an den armseligen Versammlungen der „Identitären“ teilnimmt, Antifeminismus propagiert oder bei den Demos der Corona-Leugner*innen die Shoah relativiert. Sympathie hingegen empfindet sie für die Taliban und ihre Befreiung von den USA. Auch Schwesterchen Magdalena ist sowohl bei Soli-Events mit den Identitären ebenso wie Covidiot*innen-Demos gemeinsam mit FPÖ-Kameraden und Neonazi-Hools anzutreffen.
Annarita erlangte vor allem aufgrund ihres Social Media Aktivismus Bekanntheit, da dieser in den vergangenen Jahren mehrfach für Aufsehen gesorgt hat. In ihrem Unmut über das Vorgehen der Polizei gegen eine Demonstration von Covid-Leugner*innen vergleicht sie Tränengas schon mal mit Zyklon B und setzt polizeiliche Maßnahmen in Beziehung mit der industriell betriebenen Massenvernichtung von über sechs Millionen Juden und Jüdinnen. Dass sie ihre Accounts inzwischen auf Privat gestellt hat, dürfte aber vor allem im Zusammenhang mit ihren Jubelbekundungen zum Sieg der Tabilan nach dem Abzug der USA aus Afghanistan zu tun haben, der sich nicht nur bei ihren Retweets der Propaganda Meldungen des Tabilan-Sprechers Suhail Shaheen zeigte. Auch in weiteren Posts beschreibt sie die Machtübernahme der Tabilan als „Krieg der Befreiung“ und während sie hierzulande gegen jene Menschen auf die Straße geht, die vor den Taliban fliehen, wünscht sie sich für Afghanistan, dass es „seine wahre Identität zurückerlangen und fortan nach seinen Traditionen leben“ soll – soviel zur oft in rechtsextremen Kreisen propagierten Bekämpfung der Fluchtursachen. Die versuchte Schadenbegrenzung in Form eines „erklärenden“ Beitrags in dem rechtsextremen Drecksblatt info-direkt, voll gepackt mit Anti-US-Amerikanismus, Antiimperialismus, Whataboutism und Kulturrelativismus konnte sie aus dieser Peinlichkeit allerdings auch nicht mehr retten.

Auch Antifeminismus darf in journalistischen Mottenkiste von Annarita nicht fehlen. So veröffentlichte sie beispielsweise am 8. März im bereits genannten Propagandaorgan einen in rechtsextremer Einfältigkeit kaum zu unterbietenden „Kommentar“. Dort fordert sie „Weltfrauentag: Wir brauchen Männer. Richtige Männer!“ Der Feminismus scheint auf jeden Fall einiges richtig gemacht zu haben, wenn die selbst ernannte Heimatschützerin und Traditionsbewahrerin zum Ergebnis kommt, dass er „zur seit Jahrzehnten fortschreitenden Verweichlichung und Verweiblichung des Mannes geführt“ hat.

Dass die Weltsicht der gebürtigen Südtirolerin wohl von den Dolomiten begrenzt wurde, zeigt sich auch in ihrer im Text weiter ausgeführten Ehrenrettung der Männer: „Männliche Eigenschaften sind niemals „toxisch“, im Gegenteil: Starke Männer sind essentiell für eine gesunde und blühende Gesellschaft.“ Außer der altbekannten rechtsextremen Beschwörung der vermeintlichen Natürlichkeit von Geschlechterverhältnissen hat auch Annarita nichts zu bieten und so macht sie ihre Naturverbundenheit zum politischen Programm (und dürfte dabei wohl etwas zuviel frische Luft eingeatmet haben): „Die Bestimmung von Mann und Frau ist einfach von Natur aus grundsätzlich unterschiedlich. Am heutigen Frauentag sollten wir uns für die Wiederkehr der richtigen Männer stark machen und das Leben, das Feminine und das Mütterliche feiern!“

Neben den zwei Beiträgen tut sich Annarita noch ein weiteres Mal auf info-dirket in Punkto Antifeminismus hervor. In einem gemeinsamen Text mit Geschäftsführer Michael Scharfmüller bejammert sie den Geburtenrückgang, macht aus ihrem antiquierten Frauenbild abermals kein Hehl („Der Frau obliegt es, Mutter zu werden, zu erhalten, zu ernähren und zu erziehen.“) und zeigt dadurch einmal mehr, dass die von ihr beschworene Familie weniger zu jeder funktionierenden Gesellschaft beiträgt, sondern die Keimzelle des Faschismus selbst darstellt. 
Auch Schwesterchen Magdalena durfte bereits bei info-direkt vorsingen. Bei einem von dem Drecksblatt veranstalteten Vernetzungsevent in OÖ sorgten die beiden Schwestern für eine musikalische Darbietung. Wem bei der Vorstellung nicht graut, der*die wird auch auf Youtube fündig, wo die Sisters „Little Talks“ zum besten geben. Die Textzeilen „Hey! Don’t listen to a word I say “ könnten beiden durchaus ernster nehmen. Dass die beiden Schwestern nicht nur ihre menschenverachtende Ideologie teilen, sondern auch einen schlechten Musik- und Modegeschmack, zeigt sich auch an anderer Stelle. In identitäre Fanshirts gehüllt und Transparente tragend machten die beiden Sisters beispielsweise am 31.7.2021 aus ihrem Fantum für die Identitären kein Geheimnis. Beim Protest gegen das Verbot der Symbole der Identitären und ihrer Tarnorganisationen veranschaulichten sie gemeinsam mit weiteren RFJ-Funktionären erneut, dass das Verhältnis zwischen Freiheitlichen und Identitären alles andere als inexistent und distant ist. Auch insgesamt machen die beiden Schwestern deutlich, dass Rechtsextremismus auch Mädelsache ist.  
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