Zum 4. Advent haben wir einen alten Bekannten für euch.
Benjamin Fertschai, vor einigen Jahren noch als aktiver Neonazi in der österreichischen Szene unterwegs, scheint sich in den letzten Jahren ins bürgerliche Leben zurückgezogen zu haben.
Fertschai, Sohn eines ehemaligen BVT-Ermittlers (mittlerweile pensioniert), taucht ab 2008 in den Akten der österreichischen Behörden auf. Gemeinsam mit Martin Sellner und Anderen bildete er, den sich um Gottfried Küssel scharenden Neonazi-Nachwuchs.
Sellner und Fertschai waren zu der Zeit beide noch in deutschnationalen Verbindungen aktiv. Fertschai bei der aB! Silesia und Sellner bei der aB! Olympia.
Ermittelt wurde gegen Fertschai allerdings nie, obwohl es handfestes Aktenmaterial gibt, welches entsprechende Ermittlungen rechfertigen würde.
So wurde er im Oktober 2008 von Behörden identifiziert als eine antifaschistische Demonstration gegen die Angelobung des 3. Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ) attackiert wurde. Es wurde kein Verfahren gegen ihn eingeleitet.
Am 9. September 2009 nahm Benjamin Fertschai am Ulrichsbergtreffen in Kärnten teil – in Heeresuniform und in Begleitung des mehrfach verurteilten Neonazis Gottfried Küssel. Fertschai fiel auch auf, weil er am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe die Hand mehrfach zum Hitlergruß gehoben und Lieder der deutschen Wehrmacht abgesungen haben soll. In seiner Befragung rechtfertigte er sich, dass er auf Grund seiner Alkoholisierung keine Erinnerung an die Ereignisse hatte. Ein Verfahren gegen ihn unterblieb, sein Vater blieb auch nach dem Vorfall beim BVT.
Wie Eingangs erwähnt, ist Fertschai in der letzten Zeit, abgesehen von der Teilnahme an einigen Kneipenabend und Festen bei deutschnationalen Burschenschaften, nicht besonders auffällig gewesen. Der Versuch seinem Leben einen bürgerlichen Anstrich zu geben glückt mehr oder weniger. Mit seinem Freund Achim Sedelmaier, welcher selbst Burschenschafter ist, betreibt er den, sich als hipp und lässig gerierenden Leiberl-Shop „Börner Wien“. Außerdem ist der 26-Jährige Fertschai bei der Bank Austria als „Relationship Manager“ in Vollzeit angestellt.
Das die Distanz zur Deutschtümelei und zum Neonazismus nur eine vorgespielte ist, legt ein Foto aus diesem Jahr nahe. Es zeigt Benjamin Fertschai mit 2 Kameraden in SS-Uniformen.
Es soll am Rande eines Filmdrehs entstanden sein, in welchem Fertschai angeblich als Komparse mitgewirkt haben soll und lässt einigen Raum für Interpretationen: